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Zeitzeugengespräch

Als die Schüler der Klassen 10 geboren wurden, gab es die DDR viele Jahre schon nicht mehr.

Für ältere Bürger war sie ein Fluch oder Segen, oder einfach nur ein schöne Erinnerung an eine glückliche Kindheit. Andere sahen diesen Staat als zu eng und kehrten ihm den Rücken.

Und wieder andere wollten nicht angepasst sein, sondern halfen Veränderungen auf den Weg zu bringen. Dazu gehörte Carlo Jordan, Jahrgang 1951, der sich in der Opposition der DDR sehr engagierte. Der Bauingenieur wurde stark durch die antiautoritäre Studentenbewegung im Westen und den Prager Reformkommunismus beeinflusst.

Seit Anfang der 1970er Jahre organisierte Jordan kulturoppositionelle Veranstaltungen in Berlin mit. 1988 gründete er das Grün – ökologische Netzwerk Arche. Im November 1989 gehörte er zu den Mitbegründern der Grünen Partei in der DDR. Am Zentralen Runden Tisch, der vom Dezember 1989 bis März 1990 tagte, trat er als Sprecher der Grünen auf. Bis zu Wiedervereinigung der Berliner Parlamente war er Mitglied der im Mai 1990 gewählten Ostberliner Stadtverordnetenversammlung, dann 1994/95 des Berliner Abgeordnetenhauses 

Vermittelt durch den Verein „Deutsche Gesellschaft e.V.“ berichtete Carlo Jordan vor den Schülern der Klassen 10 der Grund- und Oberschule „Salvador Allende“ Wriezen über sein Leben und seine politische Tätigkeit in zwei deutschen Staaten mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Systemen.

 

Frank Pischel

Geschichtslehrer

 

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