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Besuch der Gedenkstätte Haus der Wannseekonferenz

Vor wenigen Wochen wurde in vielfacher Form das Ende des Zweiten Weltkrieges und damit der Befreiung vom Hitlerfaschismus vor 70 Jahren gewürdigt. Die Erinnerung an dieses Ereignis sollte nicht nur zu den Jahrestagen wiederbelebt werden, sondern Bestandteil unserer Gesellschaft und der damit verbundenen Geschichte und Kultur sein.

Selbstverständlich hat die Behandlung und das Herantasten an dieses dunkle Kapitel unserer Geschichte oberste Priorität des Unterrichts. Schüler werden im Unterricht aufgefordert sich diesem Geschichtsabschnitt offen zu stellen. Und dazu gehört auch, die Schlüsse für das eigene politische und gesellschaftliche Handeln zu ziehen. Erinnerung und Mahnung sollte immer im Vordergrund stehen.

Die Verfolgung und Vernichtung der Juden stand immer an erster Stelle der Propaganda und des Handelns seit Machtübernahme der Nazis im Januar 1933. Systematisch setzten die Nationalsozialisten den Plan in die Tat um, was mit dem Plan der „Endlösung der Judenfrage“ auf der Wannseekonferenz vom 20. Januar 1942 gipfelte.

Seit 10 Jahren gehört es zur Tradition, dass die Schüler der 10. Klassen unserer Schule diese Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz besuchen. Die Schüler erhalten zu Beginn der dreistündigen Veranstaltung durch einen pädagogischen Mitarbeiter eine Einführung in die Thematik. Sie bekommen die Aufgabe, in einer Kleingruppe eine fünf- bis siebenminütige Führung in jeweils einem Raum der Ausstellung für ihre Mitschüler vorzubereiten. Als Hilfe erhalten die Schüler einen Raumplan mit knappen Erläuterungen zum Inhalt der Ausstellung, einen sprachlich leicht verständlichen einführenden Text zu dem von ihnen gewählten Raum. Ziel der Vorbereitung einer eigenständigen Führung ist es nicht, den Mitschülern lediglich historische Fakten vermitteln zu können, sondern einen eigenen Zugang zu den Inhalten der Ausstellung zu finden und sich mit den Mitschülern darüber auszutauschen. Die Jugendlichen werden gebeten, ihren Mitschülern kurz zu erläutern, worum es in dem ausgewählten Raum geht und zwei bis drei Tafeln vorzustellen, die ihnen besonders wichtig und interessant sind. Während der Vorbereitungsphase geht die Betreuungsperson von Raum zu Raum und steht den Schülern beratend zur Seite. Nach Ende der Vorbereitung führen sie sich gegenseitig durch die von ihnen erarbeiteten Räume. Die Betreuungsperson begleitet diese Führung und stellt sicher, dass der Gesamtprozess von der Entrechtung und Ausgrenzung der Juden bis hin zu ihrer Ermordung deutlich wird. Sie stellt auch den Raum der Wannsee-Konferenz vor und erläutert den historischen Kontext der Konferenz und ihre Bedeutung.

Nach dreistündiger intensiver und konzentrierter Arbeit traten die Schüler mit der Gewissheit die Heimreise an, dass ihnen dieser Geschichtsexkursion lange im Gedächtnis bleibt.

 

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