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Besuch der Gedenkstätte Haus der Wannseekonferenz am 5. September 2018

Vor wenigen Wochen wurden in vielfacher Form das Ende des Zweiten Weltkrieges und damit die Befreiung vom Hitlerfaschismus vor 73 Jahren gewürdigt. Die Erinnerung an dieses Ereignis  sollte nicht nur zu den Jahrestagen wiederbelebt werden, sondern Bestandteil unserer Gesellschaft und der damit verbundenen Geschichte und Kultur sein.

Selbstverständlich hat die Behandlung und das Herantasten an dieses dunkle Kapitel unserer Geschichte oberste Priorität im Unterricht. Die Schüler werden im Unterricht aufgefordert, sich diesem Geschichtsabschnitt offen zu stellen und auch Schlüsse für das eigene politische und gesellschaftliche Handeln zu ziehen. Erinnerung und Mahnung sollte immer im Vordergrund stehen.      

Die Verfolgung und Vernichtung der Juden stand immer an erster Stelle der Propaganda und des Handelns seit Machtübernahme der Nazis im Januar 1933. Systematisch setzten die Nationalsozialisten den Plan in die Tat um, was im Plan der „Endlösung der Judenfrage“ auf der Wannseekonferenz vom 20. Januar 1942 gipfelte.

Seit  mehr als 10 Jahren gehört es zur Tradition an unserer Schule, dass die Schüler der 10. Klassen unserer Schule diese Gedenk- und Bildungsstätte „Haus der Wannsee-Konferenz“ besuchen. Die Schüler erhalten zu Beginn der dreistündigen Veranstaltung durch einen pädagogischen Mitarbeiter eine Einführung in die Thematik und die Aufgabe, in einer Kleingruppe eine fünf- bis siebenminütige Führung in jeweils einem Raum der Ausstellung für ihre Mitschüler vorzubereiten. Als Hilfe bekommen die Schüler einen Raumplan mit knappen Erläuterungen zum Inhalt der Ausstellung, einen sprachlich leicht verständlichen, einführenden Text zu dem von ihnen gewählten Raum. Ziel der Vorbereitung einer eigenständigen Führung ist es nicht, den Mitschülern lediglich historische Fakten vermitteln zu können, sondern einen eigenen Zugang zu den Inhalten der Ausstellung zu finden und sich mit den Mitschülern darüber auszutauschen. Die Jugendlichen werden gebeten, ihren Mitschülern kurz zu erläutern, worum es in dem ausgewählten Raum geht und zwei bis drei Tafeln vorzustellen, die ihnen besonders wichtig und interessant sind. Während der Vorbereitungsphase geht die Betreuungsperson von Raum zu Raum und steht den Schülern beratend zur Seite.  Nach Ende der Vorbereitung führen sie sich gegenseitig durch die von ihnen erarbeiteten Räume. Die Betreuungsperson begleitet diese Führung und stellt sicher, dass der Gesamtprozess von der Entrechtung und Ausgrenzung der Juden bis hin zu ihrer Ermordung deutlich wird, indem sie Inhalte der von den Schülern eventuell nicht gewählten Räume knapp referiert. Sie stellt auch den Raum der Wannsee-Konferenz vor und erläutert den historischen Kontext der Konferenz und ihre Bedeutung.

Nach dreistündiger intensiver und konzentrierter Arbeit traten wir Schüler mit der Gewissheit die Heimreise an, dass uns dieser Geschichtsexkurs als mahnendes Ereignis im Gedächtnis bleibt.    

Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen

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